Frisch publiziert

Netzwerk-Mitglied Günther Stocker hat zusammen mit Axel Kuhn, Stefan Alker-Windbichler und Benedikt Lodes das Herausgeberwerk Akademisches Lesen publiziert. Darin enthalten ist auch ein Beitrag von Netzwer-Mitglied Svenja Hagenhoff zum Thema Zur Ermöglichung des akademischen Lesens. Die Funktion der Wahrnehmung im System der Wissenschaftskommunikation.


Alker-Windbichler, Stefan; Kuhn, Axel; Lodes, Benedikt; Stocker, Günther (Hg.) (2022): Akademisches Lesen. Medien, Praktiken, Bibliotheken. Wien. Open Access: https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/detail/index/sArticle/57268

 

»Lesen ist die Grundlage akademischer Wissenserzeugung und wird an den Hochschulen vorwiegend durch wissenschaftliche Bibliotheken organisiert. Das akademische Lesen zeichnet sich dabei durch spezifische Leistungen und Anforderungen aus, die über die verfügbaren Lesemöglichkeiten, -praktiken und -medien adressiert werden. Obwohl sich die erlernten Lesefähigkeiten, die routinierten Lesepraktiken und etablierten Lesemedien mit der Digitalisierung nachhaltig verändert haben, sind die damit verbundenen Konsequenzen für Studierende, Lehrende und Forschende kaum erforscht. Der Band fragt deshalb in interdisziplinärer Perspektive danach, was wir eigentlich über wissenschaftliche Lesekompetenzen, Lesepraktiken und Bibliotheken im Kontext digitaler Entwicklungen in den letzten Jahren wissen.«

»Reading is fundamental for higher education and scientific research, and it is primarily organized by academic libraries. Academic reading at the same time is characterized by specific requirements and benefits, which are addressed by available reading options, practices, and media. Although socialized literacies, routinized reading practices and established reading media are changing by digitization, consequences of these changes have been rarely analyzed for the academia. This interdisciplinary collection of papers therefore is asking what we actually know about academic reading competencies, reading practices and libraries in a quickly expanding digital academic environment.«

 


Hagenhoff, Svenja (2022): Zur Ermöglichung des akademischen Lesens. Die Funktion der Wahrnehmung im System der Wissenschaftskommunikation. In: Stefan Alker-Windbichler, Axel Kuhn, Benedikt Lodes und Günther Stocker (Hg.): Akademisches Lesen. Medien, Praktiken, Bibliotheken. Wien, S. 265–288. Open Access: https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/detail/index/sArticle/57268

 

»Das System der Wissenschaftskommunikation hat die Aufgabe, wissenschaftliche Inhalte von den Autor*innen zu den Rezipienten zu transportieren. Die Wahrnehmungsfunktion richtet sich an die Wissenschaftler in ihrer Rolle als Rezipienten. Damit akademisches Lesen möglich wird, müssen Wissenschaftler in ihrer Rolle als Rezipienten aus der Menge wissenschaftlicher Informationen die als geeignet empfundenen zur Kenntnis nehmen. Diese Selektionshandlung kann als Push- oder Pull-Strategie betrachtet werden. Wissenschaftliche Informationen müssen zudem zugänglich sein, also faktisch zur Nutzung zur Verfügung stehen. Positiv hierauf wirkt die örtliche und zeitliche Ubiquität sowie Lizenzierungsformen, die finanzielle Hürden vermeiden. Wissenschaftlichen Informationen muss in einer dritten Perspektive auf den Ermöglichungsraum der Sinn entnommen werden. Diese Rezeptionshandlung wird auf einem Kontinuum zwischen Lesen als autoptischer Vorgang (Sinnentnahme im engen Sinn) sowie Rezeption als Datenauswertung (Distant Reading) dargestellt.«